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Pleiten, Pech & Pannen: Kasutera, japanischer Biskuit

Kasutera, japanischer BiskuitJapanische Küche ist irgendwie nicht die meine. Seetang, Algen und Wasabi finde ich gewöhnungsbedürftig, rohem Fisch traue ich nur unmittelbar an Küstenabschnitten, aber bestimmt nicht in einer Sushibar im Ruhrgebiet. Brot und süßes Backwerk, was mir eigentlich immer schmeckt und meine Einschätzung retten könnte, kennt die japanische Küche nicht. Falsch! Makiko stellt in ihrem Foodblog Just Hungry einen wunderbar saftig aussehenden Kuchen vor – Kasutera oder Castella. Der Honig- oder Grüntee-aromatisierte Biskuit wird als nachmittäglicher Snack (Oyatsu) gegessen. Sein Ursprung liegt in Portugal  oder Spanien (dann sicherlich ohne Grünteearoma!)  und wurde einstmals von Missionaren nach Asien gebracht.

Verlockende Kasutera-Fotos (auch bei Dianas Desserts) konnte ich letztlich nicht widerstehen – diesen Kuchen musste ich probieren. Was mich einen ganzen Vormittag kostete: Form mit Backpapier auslegen, 8 Eier mit 300 g Zucker über dem Wasserbad heiß, dann kalt und wieder heiß und nochmal kalt schlagen, 200 g Mehl und 100 ml Milch vorsichtigst unterheben. Backen, mit Honigsirup (4 EL Honig, 2 EL Wasser) bestreichen, noch heiß in Folie einschlagen, im Kühlschrank erkalten lassen. Der Wasserdampf, der in der “Verpackung” erhalten bleibt, soll Kasutera  so schön saftig machen.

Soweit die Theorie. In der Praxis war der Kuchen zwar ein bisschen feuchter als normaler Biskuit, aber geschmacklich nur süß, viel zu süß. Die Honignote (und ich hatte aromatischen Waldhonig verwendet) kam nicht zur Geltung.  Pur essen mochte ihn niemand, mit etwas Beerensauce und Sahne ging’s. Aber dafür acht Eier und zwei Stunden Arbeit investieren? Nee – das mache ich nicht nochmal. Obwohl: In Scheibchen eingefroren ist der (die/das?) Kasutera bestes Ausgangsmaterial für diverse Trifles oder Schichtdesserts…

Ach ja – ich erspare mit die Mühe, das fünfseitige, super-detaillierte Rezept ins Deutsch zu übersetzen. Wen es wirklich brennend interessiert, kann es hier auf Englisch nachlesen.

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1 Kommentar

  • Antworten
    Sivie
    8. Dezember 2010 at 20:19

    Echt schade. Danke für die Warnung.

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