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Crème brûlée von der Tonkabohne

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Der Gewürzhändler meines Vertrauens versorgt offensichtlich einen erheblichen Teil der deutschen Foodblogger-Szene mit echter Vanille – zu recht: Die Schoten sind schön feucht und sehr preiswert. Seitdem ich dort bestelle, verwende ich keinen fertigen Vanillinzucker mehr, sondern habe stattdessen ein Marmeladenglas bereit stehen, in dem ein Dutzend ausgekratzer Schoten ihr Restaroma an den Zucker abgeben. Versuchen Sie das oder den Sirup vom Kuriositätenladen mal mit den ausgetrockenen 4-Euro-pro-Stück-Stangen aus dem Glasröhrchen, dann bringen Sie sich ins Armenhaus! Bei Madavanilla wurde ich auch fündig, als mich letztens ein Konfitürenrezept neugierig auf  Tonkabohnen machte. Zwei Euro für 25 Gramm (etwa 20 Bohnen) war mir das Ausprobieren alle Male wert. Neugierig schnupperte ich am Tütchen, als es hier eintraf, und schreckte zunächst einmal zurück: Tonkabohnen (die dunkelbraunen Samen eines südamerikanischen Baumes) riechen sehr intensiv nach einer Mischung aus Vanille, Bittermandel, Muskat und – ähem – Klostein, wenn man die Nase direkt darüber hält. Im Dessert (ich habe im Slowcooker eine Crème zubereitet und mit Zucker überkrustet) gefiel mir das Aroma jedoch sehr gut – sehr dezent und irgendwie mehrdimensionaler als pure Vanille. Jetzt bin ich gespannt auf die Konfitüre, die auf der Ausprobieren-Liste steht, sobald es reife Erdbeeren gibt…

==========  REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4

Titel: Crème brûlée von der Tonkabohne
Kategorien: Dessert, England
Menge: 6 Portionen

1/2      Dose  Milchmädchen (gesüßte Kondensmilch, ca. 200 g)
4            Eigelb
1            Tonkabohne
200        ml  Sahne
200        ml  Milch
Zucker zum Gratinieren

============================ QUELLE ============================
abgewandelt von http://www.carnation.co.uk/recipes/
chilled-desserts/coffee-creme-brulees
— Erfasst *RK* 20.02.2010 von
— Gabriele Frankemölle

Den Backofen auf 150 Grad (Heißluft 125 Grad) vorheizen bzw.
Slowcooker verwenden. Sechs feuerfeste Schälchen oder Tassen bereit
stellen.

Milchmädchen und Ei in einer Schüssel gründlich verschlagen.
Beiseite stellen.

Tonkabohne, Sahne und Milch in einem Topf bis fast zum
Sieden erhitzen, Bohne entnehmen (sie kann abgespült und nochmals
verwendet werden). Flüssigkeit in die Eigelb/Kondensmilch-Mischung
rühren und auf die Förmchen verteilen.

Förmchen in eine Auflaufform stellen und diese bis knapp an den Rand
der Formen mit heißem Wasser füllen. Mit Alufolie abdecken und im
Backofen etwa 40 Minuten garen, bis die Masse gerade fest ist. (Im
Slowcooker im heißen Wasserband 2,5 bis drei Stunden auf LOW garen,
dabei leicht mit Alufolie abdecken). Förmchen aus dem Wasser
nehmen und gründlich durchkühlen lassen.

Vor dem Servieren die Schälchen mit Zucker bestreuen und unter dem
heißen Ofengrill oder mit dem Bunsenbrenner überkrusten. Kurz
erkalten lassen und servieren.

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6 Kommentare

  • Antworten
    Chefkoch
    4. Mai 2011 at 11:40

    Geht das auch mit einer normalen Kaffeebohne? Diese Tonkabohne bekomme ich nirgends.

    • Antworten
      admin
      4. Mai 2011 at 13:09

      Nein, Kaffeebohne schmeckt völlig anders 😉 Tonkabohnen soll es aber auch in Apotheken geben, stand irgendwo…

  • Antworten
    Anita Kemmer
    4. Mai 2011 at 13:08

    Hallo,
    wo steht wieviel Kaffeepulver genommen wird? Bin ich blind bei den Zutaten? Tonkabohne, Sahne, Milch und Kaffeepulver in einem Topf erhitzen, nur wo steht wieviel und welches Kaffeepulver? Instant? Danke für die Antwort. Gruß Anita Kemmer

    • Antworten
      admin
      4. Mai 2011 at 13:19

      Gut, dasses wenigstens aufmerksame Leser gibt, wenn der Schreiber schon nicht aufpasst 😉 Ich habe ein Rezept von Kaffee Creme Brulee abgewandelt und da kam Kaffeepulver rein, hier nicht! Sorry, wird gleich korrigiert…

  • Antworten
    Sivie
    4. Mai 2011 at 17:15

    Ich habe mir die Böhnchen auch schon öfter angesehen. Bei der nächsten Bestellung sind sie dran. Danke für’s Erinnern.

  • Antworten
    Kochen ohne Tüte: Schokopudding hell & dunkel | Langsam kocht besser
    18. Februar 2019 at 14:17

    […] mit Knödeln schmeckt. Und zum Nachtisch braucht es dann auch keine Cremes mit Fruchtsößchen oder Tonkabohnen-Aroma, sondern man (naja, die Familie) erfreut sich an schnödem […]

  • Antworten